Nachhaltig Engagiert! – Von Handlungsmöglichkeiten weltweit bis zu Deinen persönlichen Ressourcen

Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt waren an der Entstehung der Erd-Charta* beteiligt und bis heute engagieren sich Menschen mit diversen Lebensrealitäten aus allen Teilen der Erde für sie: Von Ghana, Kamerun, Brasilien, Indien bis zu uns in den globalen Norden. Da ergibt sich die Frage: Was bedeutet politisches Engagement in den unterschiedlichen Kontexten? Welche Möglichkeiten gibt es sich zu engagieren in einer liberalen Demokratie wie bei uns in Deutschland im Vergleich zu repressiven Regimen? Nicht zu vergessen ist dabei, dass auch innerhalb eines Landes häufig unsichtbare Unterschiede vorherrschen, denn nicht alle Menschen sind gleichermaßen von gesellschaftlich-strukturellen Vorurteilen und Diskriminierungen betroffen.



Es wird deutlich: Menschen haben unterschiedliche Startbedingungen. Unterschiedliche Ressourcen. Unterschiedliche Möglichkeiten. Wie können wir damit reflektiert umgehen und was bedeutet das für unser Engagement?



Sich zu engagieren ist – egal wo oder für wen – oft herausfordernd. Die Ungerechtigkeiten auf diesem Planeten, die Klimakrise oder im schlimmsten Fall sogar unsere eigenen Existenzängste können uns betäuben, Ohnmachtsgefühle und Weltschmerz hervorrufen und uns ausbrennen. In dieser Hinsicht ist Selbstfürsorge essentiell für eine langfristige Bereitschaft sich einzubringen. Und dennoch ist sie auch ein Privileg., denn in unserer Gesellschaft und erst Recht weltweit, werden weder alle Menschen gleich behandelt noch haben sie die gleichen Ressourcen.

Bei unserem Einsatz für globale Gerechtigkeit und Erd-Charta-Themen, wollen wir Machtungleichgewichte und unsere eigene Rolle reflektieren um unsere Arbeit bewusst zu gestalten. Das kann unangenehm sein, ist aber bereichernd für uns alle – es lässt uns achtsamer in Kontakt miteinander kommen. Wir wollen uns in diesem Onlineseminar daher mit unserer sozialen und intersektionalen Positionierung beschäftigen. Es geht dabei nicht darum, uns schuldig zu fühlen, sondern Verantwortung zu übernehmen, um solidarisch miteinander umgehen zu können. Dies tun wir mit einem liebevollen, aber ehrlichen Blick, der uns über unseren eurozentristischen Horizont herausblicken lässt. Bei all dem begleitet uns ein bunter Methodenmix aus dem Theater der Unterdrückten, dem kreativen und biografischen Schreiben, Einzel- und Gruppenarbeit, Humor und Ehrlichkeit.

Der Vormittag wird sich dabei verstärkt mit unseren Privilegien im globalen Norden beschäftigen. Am Nachmittag wollen wir einen bewussten Umgang mit unseren persönlichen Ressourcen üben indem wir unsere Selbstfürsorgepraktiken reflektieren. Was brauchen wir, um nachhaltig aktiv zu bleiben? Was wünschen wir uns? Wovon träumen wir?

Wir freuen uns auf Menschen aller Generationen!

Rahmenbedingungen:

Wann: Sonntag, 20.11.22 09:30 Uhr - 17:30 Uhr

Wo: Online, per Video-Konferenz

Wer: Nele Anslinger und Paulina Rinne

Kosten: 5-30 Euro (nach Selbsteinschätzung)

Für Rückfragen steht euch das Erd-Charta-Koordinierungsteam sehr gern zur Verfügung! Anmeldung per Email an info@erdcharta.de



*Die Erd-Charta ist ein ethischer Rahmen für nachhaltige Entwicklung. Das Dokument ist in einem weltweiten zivil-gesellschaftlichen Prozess entstanden aus dem eine Bewegung hervorging, die vor allem die Interdependenz weltweiter Probleme betont und eine Vision schafft für eine solidarische und friedliche Welt für alle. Die Weltdekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung der UNESCO zeichnete die Erd-Charta 2012 als strukturbildende Maßnahme. Sie bildet die Grundlage unserer Bildungsarbeit in Deutschland. Das Seminar ist Teil unserer Erd-Charta-Botschafter*innen-Ausbildung, kann jedoch auch ohne Vorkenntnisse besucht werden. Wir freuen uns auf Dich!